Jahrestagung 2013 der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e.V.

Von Peter E. Uhde

Eröffnung durch DWT-Präsident Werner Dornisch  -  Foto: Stephan Brüss

Im Rahmen der Jahrestagung der Gesellschaft für Wehrtechnik  (DWT) standen drei Referate auf dem Nachmittagsprogramm. Nach  Begrüßung und Einführung in die Themenbereiche durch Werner Dornisch, Präsident der DWT, übernahm Staatssekretär Rüdiger Wolf den Einstieg.

„Sicherheit und Verteidigung auch bei knappen Ressourcen“ war der Inhalt seines Vortrags. Die Finanzkrise habe tiefe Spuren hinterlassen, Änderungen zum Positiven sind kaum in Sicht. Trotz allem gab es im Verteidigungshaushalt in den letzten drei Jahren keine gravierenden Einschnitte. Verständlich ist, dass die Haushaltskonsolidierung alle, damit auch das Verteidigungsressort, mittragen muss. Im nächsten Jahr sind das 147 Millionen. Er hoffe auf die Bereitschaft der Partnerstaaten, dass sie ein Stück Nationalität in der Rüstungswirtschaft aufgeben, damit die Schaffung eines europäischen Rüstungsmarktes  voranschreitet. Das ist notwendig, damit auch der „Fähigkeitsabstand“ zu den USA nicht noch größer wird. Er betonte,  die Politik des Verteidigungsministers für eine europäische  Kooperation.

Staatssekretär im BMVg Rüdiger Wolf beim Vortrag  -  Foto: Stephan Brüss

Im Dezember dieses Jahres wird bei der Sitzung des Europäischen Rates das Thema Verteidigung  im Mittelpunkt stehen. Wie die ESVP (Europäische Verteidigungs- und Sicherheitspolitik) vorangebracht und weiterentwickelt werden kann, welche Fähigkeiten die Europäische Union (EU) braucht, wie stellt sie sich in der Öffentlichkeit dar, diese Fragen werden zu behandeln sein.   In der anschließenden Fragerunde fielen Stichworte wie Cyberangriffe und Unbemannte Plattformen.

Konsequenzen für die nationale Sicherheitsvorsorge

Mit der Bedeutung des Klimawandels, der zukünftigen Rohstoffknappheit und der Demografie befasste sich Klaus Fuest von der Strategieberatungsgesellschaft Roland Berger. Als Ökonom sieht er durchaus Wachstumschancen in den Megatrends der Zukunft. Neue Technologien haben immer Wachstum gebracht. Der Umgang mit den knapper werdenden Ressourcen muss in nachhaltiges Wachstum umgesetzt werden. Die Umweltindustrie wird größer werden, Automatisierung mehr Einzug in die Wertschöpfungskette haben. Fuest glaubt aber auch, dass Deutschland langfristig eine weniger bedeutende Rolle spielen wird. Die Europäische Union ist als Gesamtheit zu stärken.

Blick in den Saal  -  Foto: Stephan Brüss

Mehr europäische Gemeinsamkeit erforderlich

Als dritter Referent trat Heinz Schulte ans Podium. Der Chefredakteur de Griephan-Briefe nahm die Thesen des Vorredners auf und unterstrich sie. Knappheit ist der Treiber für Innovation und Wachstum auch für die wehrtechnische Industrie, die in Zukunft nur noch mit kleinen Stückzahlen in den Auftragsbüchern rechnen kann. Die Zeit der Massenheere ist Vergangenheit. Er bemängelte die nicht vorhandene nationale Sicherheitsstrategie. Von Heimatverteidigung ist höchstens noch etwas in Schweden, Finnland oder Griechenland zu hören.  Moderne Streitkräfte müssen das Wissen um Räume haben, d. h. wo ihr Einsatz erforderlich sein kann. Information ist für ihn Wirkung. Mit einem Bekenntnis zu Europa, „ich glaube,  dass es noch kommt“ setzte er seinen Schlusspunkt.

Das Schlusswort hatte General a.D. Rainer Schuwirth als Vorsitzender DWT. Beim abschließenden Empfang wurden die Ausführungen der Redner pro und kontra diskutiert.

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