Von Peter E. Uhde

Vor fünfundzwanzig Jahren veränderte sich Deutschland. Nichts war mehr so wie es seit vierzig Jahren gewesen war. Die alte Bundesrepublik Deutschland stand im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit. Als am 9. November 1989 die Mauer zwischen Ost und West sich öffnete, gab es kein Halten mehr zu einem vereinten Deutschland. Nach weiteren neun Monaten hörte die Deutsche Demokratische Republik auf zu bestehen. Das Experiment einer sozialistischen Staatsform war kläglich gescheitert. Der 3. Oktober 1990 ist der Tag der Deutschen Einheit.

Mauern und Gräben wurden überwunden

Die Bundesregierung nimmt das historische Ereignis zum Anlass um in einer Informationsbroschüre „25 Jahre Freiheit und Einheit“ die politischen Ereignisse und Folgen zu erläutern. „Die friedlich erlangte Deutsche Einheit, die von Erfolg gekrönte Zivilcourage, die viele mutige Menschen vor 25 Jahren bewiesen, nähern auch heute unsere Zuversicht, dass, wo auch immer auf der Welt, keine Mauer so hoch und kein Graben so breit sein kann, um nicht überwunden zu werden“, schreibt Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Auf insgesamt 136 Seiten, gegliedert in zwölf Kapitel, kann  der Leser die letzten fünfundzwanzig Jahre der deutschen Geschichte noch einmal nachvollziehen und seine persönliche  Bilanz der letzten 25 Jahre mit der im Kapitel 12: „Bilanz“ vergleichen.

Abstimmung mit den Füßen

Aufmacher ist das erste Kapitel mit der Überschrift “Wir sind das Volk!“ Die Bilder in diesem Teil werden im Laufe der Feierlichkeiten im November und im nächsten Jahr noch öfters zu sehen sein. Eine Zusammenfassung „Die Mauer und die innerdeutsche Grenze in Zahlen“ erinnert u.a. an die rund 1.000 Todesopfer an dem 1.378 km langen Grenzstreifen der sich quer durch Deutschland zog, oder an die 1,3- 1,4 Millionen verlegten Minen. Ihre Aufnahme und Vernichtung ohne schwere Unfälle war eine Leistung, die kaum gewürdigt wurde.

„Kommt die DM, bleiben wir - kommt sie nicht, geh´n wir zu ihr!, ist auf einem Transparent zu lesen, das Demonstranten im Januar 1990 in Leipzig während einer Montagsdemonstration tragen. Die Bemühungen zur Vereinigung werden im Kapitel 2 behandelt. Am 18.März 1990 fanden in der DDR die ersten freien Wahlen seit Kriegende statt. Die Allianz für Deutschland, das Wahlbündnis von CDU, DSU und DA erhielt 48,1 Prozent der Stimmen.  

Aus Klassenfeinden werden Kameraden

Für ein vereintes Deutschland waren Strukturen  notwendig. In diesem Kapitel wird auf die „Armee der Einheit“ eingegangen. Bestand die NVA im Frühjahr noch aus 175.000 Mann, zogen am 3. Oktober 90.000 Mann die Uniform des ehemaligen Klassenfeindes an.

Mit der Benennung und Aufarbeitung des staatlich sanktionierten politischen Unrechts, das bis heute Gerichte beschäftigt, befasst sich das Kapitel 4. Der Erfolgsstory des Aufbaus Ost widmet sich ein eigenes Kapitel. Zu Beginn geht es um die Treuhandanstalt, deren erster Chef Detlev Karsten Rohwedder im April 1991 ermordet wurde. Bis heute ist dieser Mord unaufgeklärt. Den zerstörten und heruntergewirtschafteten Städten widmet sich ein weiteres Kapitel mit der Überschrift „Stadtumbau und Denkmalschutz“. Für viele der Kulturdenkmäler kam die Rettung in letzter Minute. Zehn Jahre später wären viele Kulturdenkmäler endgültig verloren gewesen.

Die Sanierung von Bitterfeld und anderen Umweltsünden

Mit Kultur und Wissen beschäftigen sich die Kapitel 7 und 8, bevor die Sanierung der Umwelt in der Broschüre behandelt wird. Was aus der einst zerstörten und geschundenen Landschaft inzwischen entstanden ist, gleicht an manchen Stellen einem Wunder. Aber nicht nur die Umwelt wurde saniert, auch die Gesundheitsversorgung  der Bevölkerung hat sich deutlich verbessert, was im Kapitel 10 behandelt wird. Durch die Wiedervereinigung hat Deutschland im Osten neue Nachbarn. Das Verhältnis zu Polen und insgesamt die Bedeutung Deutschlands für Europa behandelt das Kapitel 11, bevor abschließend eine Bilanz gezogen wird. „Wann ist die Deutsche Einheit vollendet?“, diese Frage abschließend zu beantworten wagen die Autoren nicht, wobei der Leser nicht erfährt wer diese sind. Vermisst wird ein Kapitel über den Sportbereich, der nach der Wende in die Strukturen des Westens aufgegangen ist.    Für die sicherheitspolitische Öffentlichkeitsarbeit der Sektionen eine Broschüre, die sicher ihre Interessenten findet.

Herausgeber: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Zu beziehen über den Publikationsversand der Bundesregierung, Servicetelefon 030 18 272 2721 oder E-Mail: publikationen@bundesregierung.de

 

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