Besprechung mit
Jugendoffizier am 08.07.2008
Teilnehmer:
Vizepräsident GenMaj a.D. Dr.
h.c. Köpke
Vizepräsident und LV III
Oberst a.D. Suchland
LV IV
BrigGen a.D. Bulheller
Hptm. Schlich, Jugendoffizier
St. Augustin
Geschäftsführer Wistuba
Ziel der Besprechung
war es, von dem Jugendoffizier zu erfahren, wie die GfW andere Gruppen
und vor allem Jüngere für ihre Angebote interessieren kann. Dahinter
steht auch das Ziel der Gewinnung neuer Mitglieder und die Erweiterung
der Basis der Zuhörer.
Hauptmann Schlich gibt
einen kurzen Überblick über seine Erfahrungen (in Kurzfassung):
- Definition
Jugend schwierig, Jugendliche bis zum Alter von 20 Jahren, junge
Erwachsene ab 20 – 30 Jahre
- Hinweis
auf Stadt-Land-Konflikt, dabei häufig in der Hauptschule ein dankbares
Publikum
- Schwerpunkt
der Interessen an der Hauptschule: Erhalt und Sicherung von
Arbeitsplätzen
- Interessenlage
für Sicherheitspolitik kaum vorhanden, besonders bei Frauen
- Kein
Interesse an Themen vor dem Jahr 2000 (Wiedervereinigung ist ein
„Opa-Ereignis“)
-
Themenbereiche mit Interesse:
Islam, Amerika, Umweltschutz, Klima, Ökologie, Tibet, Menschenrechte,
Länderreporte, bedingt Energie. Themenbereich Europa wird schlecht
angenommen, da Deutschland nur als „Zahler“ angesehen wird. Das
Thema Europa ist aber in manchen Bundesländern Teil des Curriculums.
Aufgrund des Drucks durch das Zentralabitur, sind die
Oberstufenschüler dann auch bei diesem Thema aktiv, ohne eine klare
Haltung pro oder kontra Europa zu beziehen. Grundsätzlich ist die
Bereitschaft für Europa bei Schülern sogar stärker als bei der
Personengruppe über 30 Jahre. Die heutigen Schüler wachsen durchaus
mit einer Europäischen Identität auf.
- Methodisch-didaktische
Hinweise: reiner Vortrag ist unbefriedigend (einmal Luftholen = 45
Minuten sprechen)
- Vortragsort
Kaserne ist für einen Zivilisten ein authentischer Lernort. Ziel des
Jugendoffiziers ist es, mit Soldaten aus der Kaserne und mit
Zivilisten in die Kaserne zu gehen. Der Besuch bei der Truppe wird gut
angenommen, auch Besuche in Ministerien, Museen und anderen Orten, an
denen Geschichte und Politik greifbar sind, steigern das Interesse der
jungen Teilnehmer signifikant.
- POLIS
weckt Interesse
- Hinweis
auf „neue Wege“ (z.B. Vortrag in einem Kino abhalten in Verbindung mit
einem Film)
- Situation
an den Gymnasien zum jetzigen Zeitpunkt so ungünstig wie nie,
Schüler auf Curriculum konzentriert, Einstieg schwierig. In
Bundesländern, in denen die gymnasiale Oberstufe und/oder das
Zentralabitur nicht eingeführt wurden, sind diese Tendenzen schwächer
ausgeprägt.
- Wie
kommen wir an die „Unter-50-Jährigen“? Beispiel Minden:
Veranstaltungsreihe „Wein und Politik“ in Verbindung mit EU-Themen
- Wie
kommen wir an die „unter-30-Jähringen? Großereignisse
einbeziehen, z.B. Fußball-WM in Afrika, Jahrgangsstufe 9 und 11 sind
im Schuljahr früh fertig (wegen Terminplanung), Kenntnis der
Ferienpläne (bewegliche Feiertage) hilft evtl. bei Planung
- Hinweis
für Veranstalter GfW: keine „Moralapostel“ sein, junge Leute ausreden
lassen, aktueller Bezug muss sein, auf Zuhörer und Diskussionspartner
eingehen.
- Name
Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. stößt bei
Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf breite Ablehnung. Er ist
absolut negativ besetzt.
Zusatz:
Hauptmann Schlich wurde als
Referent zur Bundesversammlung 2009 eingeladen.
Der Bundesverband
Sicherheitspolitik an Hochschulen war ihm nicht bekannt.
Bewertung:
Die fast dreistündige
Diskussion gab wertvolle Hinweise im Hinblick auf die gesetzten Ziele
der Arbeitsgruppe. Gleichzeitig konnte aber auch festgestellt werden,
dass die GfW und die Masse der engagierten Sektionsleiter auf dem
richtigen Weg sind, die angesprochenen Zielgruppen zu erreichen.
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