Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik (SL Gießen) übernimmt Leitung

des „Busecker Forums für Sicherheitspolitik“

Interview mit dem SL OTL d.R. Hess

Herr Hess, seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten bringen Sie als Reserveoffizier erfolgreich Sicherheitspolitik in die öffentliche Diskussion. Welche Idee steckt hinter diesem Ehrgeiz?

Die Idee ist es, zahlreiche Elemente der Sicherheitspolitik miteinander in Verbindung zu bringen. Äußere und innere Sicherheit sind im Zusammenhang mit der Wirtschaftspolitik lassen sich im Zuge der Globalisierung nicht mehr unabhängig voneinander analysieren. Konkret bedeutet das, die fachlich hochwertigen Gesprächskreise und die Nutzer zu vereinigen: GfW und Reservistenverband mit den doppelten Fachleuten und die Unternehmen aus Handel, Banken und Industrie. Außerdem besteht, wie Bundespräsident Horst Köhler auf der Kommandeurtagung im Oktober 2005 sagte, ein „freundliches Desinteresse“ in der Bevölkerung. Hier müssen diejenigen, die es können einschreiten und Zusammenhänge erläutern. Denn auch in unseren Unternehmen scheint es dieses freundliche Desinteresse zu geben. Besonders beim Einsatz von Mitarbeitern in Krisengebieten könnte es zu schmerzlichen Erfahrungen kommen, wenn nicht alles vorhandene Wissen eingesetzt wird.

Das kann das Busecker Forum für Sicherheitspolitik?

Ja, das kann das Forum leisten wie der stets wachsende Teilnehmerkreis beweist. Reservisten, die Erfahrungen in militärischen und zivilen Arbeitgebern besitzen und das jeweils erlernte jeweils der „anderen Seite“ zur Verfügung stellen geben hier Fachwissen weiter. Außerdem tragen Fachleute aus vielen Bereichen unserer Gesellschaft vor wodurch eine große Bandbreite der Meinungen erzielt wird. Und schließlich sind Politiker, Mitglieder der GfW , der Bundeswehr und des Reservistenverbandes dabei, die sich sehr aktiv an Diskussionen beteiligen. Dazu kommt das Forum als Plattform zum Austausch über alle denkbaren Aspekte der Sicherheitspolitik:

Besteht bei alledem nicht die Gefahr, dass es immer die gleichen Beteiligten sind?

Sicher haben wir einen festen Stammkreis, was der Kontinuität dienlich ist. Es sind aber immer mehr neue Gäste da und die Bitte, auf unsere Einladungsliste zu gelangen wird immer häufiger geäußert.

Aber das Interesse liegt doch hauptsächlich bei den lebensälteren Teilnehmern?

Nun ja, das Thema Sicherheitspolitik scheint zunächst ausschließlich für die erfahrenen Jahrgänge von Interesse. Tatsächlich habe ich aber Veranstaltungen in Schulen gehabt, bei denen die Schüler von sich aus die Zeitvorgabe überzogen, um so viel wie möglich zu erfahren. Das hatte ich nicht erwartet. Nun arbeitet sogar ein Lehrer bei uns im Team mit.

Wo bleibt bei alledem die Komponente Wirtschaft, die Sie immer wieder herausstellen?

Wir sind ständig bemüht, bestehende Kontakte zu vertiefen. So besuchen wir vom Leitungsteam der Arbeitsgemeinschaft auch immer wieder Veranstaltungen von Unternehmen, Verbänden und Interessenvertretungen aus Handel, Banken und Industrie.

Wir könnten unseren Nutzwert noch erheblich erhöhen, wenn es uns gelänge, Sponsoren aus Industrie, Wirtschaft oder der Finanzwelt zu finden. Die uns zustehenden finanziellen Mittel aus dem Bundeshaushalt sind zweckgebunden und da fehlen schon einmal ein paar Euro. Das liegt unter anderem daran, dass selbst die Nutzung entsprechender Räumlichkeiten in Bundeswehrliegenschaften, die kostenfrei wären, wegen der Auflösung von Standorten nicht mehr möglich ist.

 

Herr Hess, danke für das Interview.

(Das Interview wurde geführt am 07.08.07 von Norbert Stäblein, Journalist und Info-Broker)

 

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