Gut aufgestellt für die Zukunft

GfW hielt Bundesversammlung 2011 in Berlin ab

Berlin. Vom 11. bis 14. April 2011 fand wiederum im Unteroffizierheim der Julius-Leber-Kaserne in Berlin die diesjährige Bundesversammlung der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. statt.

Traditionell tagte unmittelbar vor dem Zusammentreffen des höchsten Gremiums der GfW-Bundesvorstand. Dieser hatte in nur eineinhalb Tagen eine ausgesprochen anspruchsvolle Agenda „abzuarbeiten“.

Neben den routinemäßigen Tagesordnungspunkten, wie dem Bericht der Präsidentin, der Rückschau des Geschäftsführers auf die Arbeitsbilanz 2010, der Mittelverteilung und dem Wirtschaftsplan, sowie den Berichten der Landesvorsitzenden zur Lage in ihren Landesbereichen, gab es in diesem Jahr einige besondere Schwerpunktthemen: Die Findungskommission stellte ihre erarbeiteten Aktualisierungen von Satzung und Geschäftsordnung zur Diskussion. Ferner beriet das Gremium die Ausgestaltung des 60. Geburtstags der Gesellschaft im kommenden Jahr. Nicht nur mit Blick auf dieses Ereignis wurden auch Positionen für die Gewährleistung der Zukunftsfähigkeit der GfW vorgestellt und diskutiert. Schließlich galt es, den Kandidaten für das Amt des Geschäftsführers eine Gelegenheit zur Vorstellung einzuräumen und sich danach auf eine Vorstandsempfehlung an die Bundesversammlung zu einigen.

Höhepunkt des ersten Sitzungstages war ein gemeinschaftliches Abendessen von Bundesvorstand und Kuratorium.

Grußworte der GfW-Präsidentin Ulrike Merten an Bundesvorstand und Kuratorium

 

Fotoshow: Abendveranstaltung von Vorstand und Kuratorium

 

Die Bundesversammlung begann am Mittwoch, dem 13. April, in gewohnter Weise mit der Begrüßung durch die Präsidentin der Gesellschaft, Frau Ulrike Merten, gefolgt von einem Grußwort des Hausherren, dem Kommandeur des Standortkommandos Berlin, Brigadegeneral  Peter Braunstein.

Kdr Standortkommando Berlin, BrigGen Peter Braunstein, begrüßt die Bundesversammlung

Im Anschluss ehrte die Präsidentin verdiente Funktionsträger. Eine Ehrenmedaille für ihr langjähriges herausragendes ehrenamtliches Engagement erhielten der Landesvorsitzende V, Herr Brigadegeneral a.D. Wolfgang Kopp sowie die Sektionsleiter Oberst a.D. Hans-Joachim Feih (LB IV/Fritzlar), OVerwRat Rudolf Horsch (LB V/Karlsruhe/Ortenau), OTL a.D. Ralf Kaumann (LB IV/Zweibrücken), FLA d.R. Dr. Wolfgang Klein (LB VI/Bad Kissingen), Oberst a.D. Arnulf Richardt (LB VI/Augsburg) und Oberst a.D. Klaus Zeisig (LB IV/Saar).  

Von der Präsidentin ausgezeichnete Funktionsträger der GfW

Nach der Ehrung verabschiedete die Präsidentin ausgeschiedene Sektionsleiter: Werenfried Broja (LB VI/Nürnberg), Michael Haupt (LB I/Torgelow), Dr. Christoph Junge (LB V/Konstanz – zusammengelegt mit Bodensee/Oberschwaben), Klaus Keuffel (LB II/Peine), Dierk Lenuweit (LB III/Lippe/Detmold), Ingolf Parl (LB III/Lippstadt), Uwe-Heiner Pradel (LB IV/Wetzlar/Lahn-Dill), Ingo Scharschmidt (LB I/Rostock) und Dieter Stammer (LB VII/Königs Wusterhausen – zusammengelegt mit Strausberg).

Danach begrüßte Sie die anwesenden neuen Funktionsträger: Werner Hinrichs als Landesvorsitzenden II und die Sektionsleiter Friedrich Deichmann (LB II/Peine-Wolfenbüttel), Gerd Eickmeyer (LB VI/Nürnberg), Dr. Olav Freund (LB III/Lippstadt), Hartmut Großkreuz (LB IV/Wetzlar/Lahn-Dill), Henry Kroll (LB II/Bremen) und Siegfried Westermann (LB II/Lüneburg – Neugründung).

Die neuen Funktionsträger der GfW

Der scheidende Bundesgeschäftsführer Manfred Wistuba konnte der Bundesversammlung mit seinem Jahresbericht 2010 eine bemerkenswert positive Arbeitsbilanz vorlegen. Zwar schlug die drastische Kürzung der institutionellen Zuwendung des Bundes spürbar auf das Kerngeschäft der Vortragsveranstaltungen durch, bei überregionalen Hochwertveranstaltungen, wie Sicherheitspolitischen Kongressen, Informationstagungen und Seminaren, vermochte die GfW jedoch noch einmal kräftig zuzulegen. Unter dem Strich konnte die GfW bei nahezu 7.000 Aktivitäten rund 145.000 (2009: 132.000) Teilnehmer verzeichnen. Ein respektables Ergebnis und Beleg für das bemerkenswerte Engagement der Funktionsträger auf der Sektionsebene. Manfred Wistuba konnte angesichts dieser eindrucksvollen Leistungsbilanz nicht umhin, die Kürzung der institutionellen Zuwendung des Bundes als nicht gerechtfertigt und nicht akzeptabel zu bewerten.

Jahresbericht 2010

Veranstaltungsbilanz 2010

Das Plenum der Bundesversammlung 2011

Mit einem militärisch knappen „Ich melde mich ab“ verabschiedete sich Manfred Wistuba, der bereits bei der Herbstvorstandssitzung in Ingolstadt aus Altersgründen seinen Rücktritt erklärte, von den Mitgliedern der Bundesversammlung. Doch so schnell ließ man ihn nicht gehen. Mit einem kleinen Abschiedspräsent und dem Dank der Präsidentin verließ der scheidende Geschäftsführer unter stehenden Ovationen der Delegierten den Tagungssaal. Manfred Wistuba hat über einen Zeitraum von zehn Jahren als Bundesgeschäftsführer die Geschicke der GfW gelenkt und mit seinem Wirken der Gesellschaft seinen Stempel aufgedrückt. Zuvor war er 22 Jahre  als Sektionsleiter Bad Neuenahr/Ahrweiler tätig. Manfred Wistuba hat sich um die GfW außerordentlich verdient gemacht.

Abschiedsgeschenk aus den Händen der Präsidentin für Manfred Wistuba

Die dicht gedrängte Agenda sah als nächsten Programmpunkt die Abstimmung über die Aktualisierung von Satzung und Allgemeiner Geschäftsordnung  der Gesellschaft vor. Die Überarbeitung dieser Dokumente erfolgte im Auftrag der Präsidentin von einer Findungskommission unter Leitung von Vizepräsident BrigGen a.D. Bulheller, der auch  der Bundesversammlung die notwendigen Änderungen präsentierte und begründete.

GfW-Vizepräsident BrigGen a.D. Bulheller präsentierte die Änderungen von Satzung und AllGO

Nach reger Aussprache und mit der Auflage einer nochmaligen Überarbeitung der sprachlichen geschlechtlichen Gleichstellung fanden beide Dokumente bei der folgenden Abstimmung die notwendige Zweidrittelmehrheit und können somit nach Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht Bonn in Kraft treten.

Fotoshow: Diskussionsfreudiges Plenum der Bundesversammlung

Noch vor der Mittagspause stand die Neuwahl des Geschäftsführers auf der Tagesordnung, bei der es nach einer Wahlempfehlung des Bundesvorstandes nur noch galt, über die Personalie Oberstleutnant a.D. Jürgen Rann als einzig verbliebenem Kandidaten zu entscheiden. Dieser erhielt in der folgenden geheimen Abstimmung eine überwältigende Mehrheit. Rann bedankte sich bei den Mitgliedern der Bundesversammlung für den eindeutigen Vertrauensbeweis. Dieser gebe ihm den notwendigen Rückhalt in der neuen Tätigkeit, bedeute zugleich aber auch Verpflichtung und Herausforderung, die in ihn gesetzten hohen Erwartungen zu erfüllen.

Mit überwältigender Mehrheit zum Geschäftsführer gewählt: OTL a.D. Jürgen Rann

Der Mittwochnachmittag stand im Zeichen der Information über zwei höchst aktuelle sicherheitspolitische Themenfelder. Dr. Olaf Theiler von der Divisional  Support Section, Operation Division International Staff der NATO in Brüssel referierte über die neue NATO-Strategie und ihre Bedeutung für die Sicherheitspolitik Deutschlands. Daran schloss sich ein Vortrag des Parlamentarischen Staatssekretärs im BMVg und Vizepräsidenten der GfW, Thomas Kossendey, über die Neuausrichtung der Bundeswehr an.

ParlStS und Vizepräsident Thomas Kossendey informierte über die Neuausrichtung der Bundeswehr

Am letzten Tag der Bundesversammlung stellte Herr Christian Welsch von der Sektion Düsseldorf sein Konzept zur Gewinnung von jüngeren Mitgliedern und Zuhörern vor, Oberst d.R. Schneider, Sektionsleiter Dortmund/Unna, gab einen Bericht aus Brüssel ab, bevor Oberstleutnant a.D. Rann Informationen zum im August 2010 fertig gestellten einheitlichen Internetauftritt der GfW gab.

GfW-Präsidentin Ulrike Merten referierte abschließend über die Zukunft der GfW

Abschließend hatte die GfW-Präsidentin das Wort. „Mir ist um die Zukunft der GfW nicht bang“, betonte Ulrike Merten und ergänzte unter Bezugnahme auf den Jahresbericht 2010 sowie vor dem Hintergrund ihrer seit Übernahme der Präsidentschaft bei zahlreichen Begegnungen auf Sektionsebene gemachten Erfahrungen: “Hoch motivierte und engagierte Sektionsleiter mit einem sicheren Gespür für ein zeitgemäßes sicherheitspolitisches Themenangebot, sehr gut besuchte Veranstaltungen, eine bundesweit nahezu flächendeckende Basisorganisation mit rund 100 Sektionen sowie eine im Vergleich zu anderen sicherheitspolitischen Bildungsträgern relativ große Zahl an Mitgliedern mit einem kontinuierlich sinkenden Altersdurchschnitt sind zusammengenommen Fakten, die mich zu der Überzeugung gelangen lassen, dass unsere Gesellschaft für die Zukunft gut aufgestellt ist, um – hinreichende Finanzmittel vorausgesetzt – ihre Rolle der sicherheitspolitischen Information und Bewusstseinsbildung in unserer Gesellschaft auch weiterhin erfolgreich ausfüllen zu können. Eine Rolle, die mit dem absehbaren weiteren Rückzug der Bundeswehr aus der Fläche noch an Bedeutung gewinnen wird.“

In eigener redaktioneller Verantwortung

Jürgen Rann

Geschäftsführer

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