Ein Plädoyer für die Beibehaltung des Namens

Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. (GfW)

Text vorab:

"Mit Beitrag in der ES-Februar 2007 beantragt und begründet der Landesvorsitzende II die Notwendigkeit einer Namensänderung unserer Gesellschaft aus seiner Sicht. Mit Rundschreiben vom 03.04.2007 haben alle Mitglieder der Bundesversammlung diesen Antrag zusätzlich erhalten.

Anlässlich der Bundesversammlung wurde sowohl im Bundesvorstand als auch in den Landesbereichen dazu diskutiert. Eine Diskussion im Plenum und eine Abstimmung fanden aus nachvollziehbaren Gründen nicht statt. Da Thema wird bei der Bundesversammlung erneut auf der Tagungsordnung stehen.

Mit Schreiben vom 17.05.2007 legt der Sektionsleiter Soest-Arnsberg ein Plädoyer für die Beibehaltung des Namens "Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik" vor. Dieser Beitrag wird nachstehend zur Kenntnis gegeben:"

Der Name unserer Gesellschaft, welche nun bezüglich des Bestandteiles „Wehr“ auf eine erfolgreiche 55-jährige Geschichte zurückblicken kann, ist ein weithin bekanntes Markenzeichen und Spiegelbild der Satzung sowie Zielsetzungen. Er verleiht eine unverwechselbare Identität (Corporate Identity) und ist an sich schon das Programm, für das wir stehen. Es gibt Gesellschaften und Veranstaltungen, die sich mit Sicherheitspolitik beschäftigen, wie zum Beispiel die Deutsche Atlantische Gesellschaft (DAG) oder die Münchener Sicherheitskonferenz, aber keine, welche sich auch speziell mit der Wehrpolitik und damit der Bundeswehr sowie der Landesverteidigung im weitesten Sinne befasst. Letzteres wird dadurch auch besonders deutlich, dass die GfW den erweiterten Sicherheitsbegriff zunehmend im Sinne von Gefahrenabwehr thematisiert. Dazu gehören zum Beispiel Migration, Innere Sicherheit, Kampf um Ressourcen und anderes mehr, Inhalte also, die Staat und Gesellschaft zunehmend bedrohen und gegen die öffentliche Wachsamkeit und Sensibilität gefordert sind. Die von der DAG gewählten Themen zielen weitgehend auf die NATO und das Verhältnis USA-Deutschland-Europa, die Münchener Sicherheitskonferenz steht mehr unter strategischen und globalen Blickwinkeln.

Diejenigen, welche sich nicht mehr mit Begriff „Wehrpolitik“ identifizieren können, sollten zur Kenntnis nehmen, dass das Kürzel „Wehr“ weiterhin ungebrochen in vielen Bereichen verwendet und auch in der Bevölkerung mehrheitlich positiv besetzt ist sowie selbst-verständlich akzeptiert wird.

Es wird wohl niemand auf den Gedanken kommen, die Bundeswehr umzubenennen. Auch haben wir die Wehrpflicht, den Wehrdienst, den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, die Wehrgesetzgebung, das Wehrrecht, die Raketenabwehr, Spionageabwehr, Feuerwehr, man spricht von einer wehrhaften Demokratie, nur um einige Beispiele zu nennen. Sich wehren heißt, sich zu verteidigen, etwas zu erhalten, zu bewahren und zu schützen. Dies sind Grundwerte, die in einer zukunftsfähigen sowie nachhaltigen Gesellschaft unverzichtbar sind. Sie sind untrennbar mit dem Kürzel „Wehr“ verbunden.

Der partielle Missbrauch oder Schwankungen des Zeitgeistes sollten und dürfen nicht der Anlass sein, sich vom Bewährten zu trennen!

Die GfW ist die einzige Organisation, welche sich konkreter mit der Landesverteidigung, zu der im erweiterten Sinne auch die Auslandseinsätze gehören, und dem Verteidigungsgedanken sowie der Bundeswehr selbst befasst. Das muss auch weiterhin im Namen zum Ausdruck kommen. Dafür steht eben der Begriff „Wehrpolitik“.

Die GfW arbeitet mit Schwerpunkt an der Basis in den Sektionen, das soll auch so bleiben. Als reine sicherheitspolitische Organisation, denn das würde ein Name wie „Gesellschaft für Sicherheitspolitik“ oder „Deutsche Gesellschaft für Sicherheitspolitik“ nach außen transportieren, träte zunehmend in einen Verdrängungswettbewerb mit anderen, bereits dort etablierten Organisationen, wie z.B. der DAG oder der Münchener Sicherheitskonferenz.

Die GfW baut auf dem Ehrenamt auf und hat durch ihre Sektionen eine breite Basis/ Grundlage welche im Sicherheitspolitischen, aber auch besonders stark im Wehrpolitischen verankert ist. Dies ist ein starkes Argument für die Beibehaltung des jetzigen Namens und damit auch des Kürzels/ Logos „GfW“, unter dem wir weithin unverwechselbar bekannt sind.

Zudem ist der alleinige Begriff „Sicherheit“ vieldeutig und schwammig, er kann auch z.B. Reaktorsicherheit, Datensicherheit oder ähnliches bedeuten.

In der Sektion Soest-Arnsberg wurde über eine Namensänderung intensiv gesprochen und eine Befragung durchgeführt. Das Ergebnis war eindeutig. Eine Zweidrittelmehrheit sprach sich für die Beibehaltung des jetzigen Namens aus!

 

Ulrich Nickel, BrigGen. a.D. und Sektionsleiter Sektion Soest-Arnsberg

 

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